Chronik der Karnevals-Gesellschaft „UHU“ Bollendorf e. V.

 

 

 

 

  • Teil I

    In Bollendorf an der Sauer feiert man seit eh und je gerne Feste. Auch Karneval wurde schon seit vielen Generationen zum Bestandteil im Jahreskreis dörflicher Veranstaltungen. So fanden sich die Bollendorfer stets zusammen, um ihre „Foosicht“ gebührend zu feiern, deren Abschluss und Höhepunkt immer der große Umzug am „Foosdensdisch“ darstellt. Auch nach zwei verlorenen Kriegen starb die „Foosicht“ nicht aus. In der bitteren Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges, in welcher der „Trizonesien-Song“ seine Wogen schlug -eine Parodie auf die drei westdeutschen Besatzungszonen- wurde auch in den Trümmern schon bald wieder Karneval gefeiert.

    Mit Genehmigung des französischen Besatzungskommandanten in Kyllburg wurden die ersten Karnevalsbälle erlaubt, wo sich die Bollendorfer „Foosboken“ im Burgsaal und im ehemaligen Kindergarten einfanden. Getränke musste man sich von zu Hause mitbringen.  Das dörfliche Leben lief bald wieder in geordneten Bahnen.

    Im Herbst des Jahres 1953 trafen sich dann einige  Männer zunächst in verschiedenen Lokalitäten um die Gründung eines Karneval-Vereins in die Wege zu leiten. Die eigentliche Gründungsversammlung war dann im alten Gemeindehaus am 3.1.1954.

    Bei dieser Gründungsversammlung waren an-wesend: Zahnarzt Alois Beyer, Rühl-„Schang“, Nikolaus Allar -genannt Dei´ischer Kläs-, Gebrüder Paul und Josef Tossing, Günter Schenten, Karl Becker, Leo Kohn, Ferdi Spang, Günter Kneveler, Paul Colljung, Heinz Ries, Matthias Schmitt, Will Ries, Gebrüder Hans und Robert Fabry sowie Ede Eberhard und Otto Triesch. Letzterer war es auch, der die „zündende Idee“ hatte, dem neuen Verein den Namen „UHU“ zu geben.

    Nach anfänglichem Pessimismus nahm der Verein bald Gestalt an. Gleich zu Beginn traf sich der neu gewählte Vorstand  -damals „Kleiner Rat“ genannt- zu mehreren Besprechungen, um die geplante 1. Kappen-Sitzung vorzubereiten.

    Als erster Sitzungspräsident führte Zahnarzt Alois Beyer durch die närrischen Wogen. Zu diesem Auftakt der Karnevals-Gesellschaft „UHU“ regierten Seine Tollität Prinz Ede I. (Eberhard) und Ihre Lieblichkeit Prinzessin

    Klothilde I. (Hostert) die närrischen Untertanen am Sauerstaden.

    Von nun an fand sich stets –außer 1960- ein Prinzenpaar. Der Verein organisiert seit seinem Bestehen alljährlich den traditionellen Karnevalsumzug am „Foosdensdisch“.

    Weitere Sitzungspräsidenten: Robert Maiers (1956 - 1961), Paul Colljung (1962 – 1967), Toni Ambros (1968 – 1973), Karl-Horst Kaminski (1974 und 1975), Günter Heinen 1976 und 1977), (Harald Burghard (1978 bis 1992), Robert Steimetz (1993 bis 1998), Harald Burghard und Paul Colljung (1999) und seit 2000 Karl-Georg Freundt.

    Vor allem sei noch zu erwähnen, dass die „Hof-Komponisten“ der KG „UHU“, Leo Simon und Helmut Döß für die Bollendorfer „Foosicht“ einige unvergessene Schunkellieder geschaffen haben, die noch heute bei uns Ohrwürmer sind und immer wieder gerne gesungen und geschunkelt werden.

    Helmut Döß komponierte unser Bollendorfer Lied „Es liegt an der Sauer ein Städtchen“ in russischer Gefangenschaft. Seinerzeit brachte er dieses Lied    -auf Packpapier geschrieben- mit zurück in unsere Heimat.

    Im Jahre 1959 stand -und das ist einmalig in der UHU-Geschichte- ein Damen-Elferrat an der Seite von Sitzungspräsident Robert Maiers.

    Die Ernennung zum Ehrenpräsidenten ist Pitter Hostert im Jahre 1967 zuteil geworden, nachdem er zuvor einige Jahre den Verein als Vorsitzender geführt hatte.

    Aus einem nachträglich bekannt gewordenen Tondokument geht hervor, dass man 1962

    auch Robert Maiers zum Ehrenpräsidenten ernannte als Anerkennung seiner Verdienste in den Gründungsjahren der KG „UHU“.

     

    Unter  dem Ehrenpräsidenten ( seit 1984 ) Karl Mörsdorf -Vorsitzender von 1969 bis 1975 - wurde 1971 der Kinderkarneval aus der Taufe gehoben. Seit jenem Jahre sind die Kinderkappensitzungen ein Höhepunkt im Vereinsleben. Kinderprinzenpaare fanden sich -bis auf wenige Ausnahmen- in jedem Jahre.

    Das erste Kinderprinzenpaar war Jürgen Mörsdorf mit Ingrid Kinnen. Durch intensive Nachwuchsförderung hatte der „UHU“ eine stetige Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen, wovon unser Verein bis heute profitiert.

     

    Seit dem 2 x 11-jährigen Jubiläum (1975) wird jede Session unter ein Motto gestellt. Entsprechend diesem erfolgt die Ausstattung der närrischen Residenz.

    Infolge der Schließung des Saales Hauer war der „UHU“ gezwungen, ab 1982 in die Turnhalle der Grundschule Bollendorf umzuziehen. Der Umzug in eine andere Residenz stand unter der Vereinsführung von Heinz Noll

    (Vorsitzender in den Jahren von 1979 – 1983). Unter Präsident Harald Burghard feierte man 1986 das 3x11-jährige Jubiläum. Anlässlich dieses närrischen Jubiläums wurde der KG „UHU“ die Ausrichtung der

    RKK-Präsidenten- und Delegiertentagung übertragen. Die hierbei erarbeitete Resolution hatte zum Ergebnis, dass ab 1.1.1990 auch die Karnevalsvereine als gemeinnützig anerkannt wurden.

    Seit 1988 ist die KG „UHU“ auch Mitglied in der Bollendorfer Vereinsgemeinschaft.

    Im Jahre 1990 erfolgte die Wahl von Hans Orth zum Nachfolger von Harald Burghard (Präsident von 1984 - 1990).

    Der „UHU“ überstand auch für ihn unangenehme Zeiten. Dazu zählt aus dem Jahre 1991 der „Golfkrieg“. Die karnevalistischen Veranstaltungen wurden eingeschränkt.

     

  • Teil II

    Dennoch trafen sich spontan etliche „Erz-Foosboken“ um Fastnachtsdienstag singend und musizierend durch den Ort zu ziehen. Ab 1993 war Reiner Schmitt Vereins-Präsident.

    Mit einem Gala-Abend begann am 9.11.1996 die 4 x 11. Session unter seiner Präsidentschaft.

    „UHU-Reiner“ war auch schon von 1976 bis 1978 Vorsitzender der KG „UHU“.

    Erstmals in der UHU-Geschichte übernahm 1999 mit Herta-Eva Heidemann eine Frau das Amt der Präsidentin. Ihr folgte dann 2002 Ingrid Jubelius. Eine besondere Ehrung -die Verdienstmedaille in Silber vom Regionalverband Karnevalistischer Korporationen (RKK)- erhielten bisher

    Karl Mörsdorf, Reiner Schmitt, Harald Burghard, Paul Colljung, Franz Eul, Wolfgang Weber, Elly Hauer, Carlo Hauer und Vickie Langini.

    Die höchste Auszeichnung des RKK, die Verdienstmedaille in Gold, erhielt Paul Colljung (einziges aktives Gründungsmitglied)  im Jahre 2004.

    Ehrenpräsident Karl Mörsdorf führte am 11.11.1994 den von ihm gestifteten Ehrenorden ein.

    18 UHU-Mitglieder können sich inzwischen über diese hohe Ehrung freuen.

    Mit dieser  Auszeichnung sollen alle Karnevalisten geehrt werden, die sich um die Pflege und den Erhalt des Brauchtums Karneval in Bollendorf besondere Verdienste erworben haben.

    Alle Ehrenordenträger bilden gemeinsam den UHU-Ehrenrat.

    Am 8.11.2003 startete die KG „UHU“ im Vereinslokal Hotel Hauer unter dem Motto „Des Joar feiere ma noch mie doll, den UHU hot die 50 voll“ in die Jubiläums-Session.

    Erstmals fand in diesem Rahmen ein großes Prinzenpaar-Treffen im Festzelt „Op da Lann“ statt, zu dem alle bisherigen Prinzenpaare eingeladen wurden.

    Mit einem glanzvollen Galaabend wurde nun unter dem Motto „ Bollonia feiat, daat ass kloar – dem UHU senn 5 x 11 Joahr “ am Samstag, 08.11.2008 die Jubiläums-Session eröffnet. Herr Roger Graef, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm hatte wie vor 11 Jahren als Bollendorfer Mitbürger die Schirmherrschaft übernommen.

    Im Rahmen eines tollen Abendprogramms wurden verdienstvolle aktive Vereinsmitglieder geehrt.  Ein Präsidiumsmitglied des RKK überreichte 3 Bronzene, 2 Silberne und 1 Goldene Verdienstmedaille mit Urkunde in dieser Folge an Robert Fetz, Raimund Colljung und Manuela Fleischmann, an Robert  Steimetz und Karli Ries sowie an den Ehrenpräsidenten Karl Mörsdorf.

    Neuer Träger des UHU-Ehrenordens- und somit 19. Mitgleid des Ehrenrates- wurde Sitzungspräsident Karl-Georg Freundt. Als einziger noch aktiver UHU-Mitbegründer wurde der 7 x 11 jährige Paul Colljung zum Ehrengründungsmitglied ernannt.

    Für sein jahrzehntelanges  Engagement im Verein wurde „UHU-Reiner“ als Ehrenmitglied auf Lebenszeit mit Abzeichen und Urkunde ausgezeichnet.

    Das Jubiläums-Prinzenpaar Frank I. (Hecker) mit Jessica I. (Ries) übernahm die närrische Regentschaft.

    Ein Freundeskreis um Elmar Bermes gründet im Herbst 2008 das Bollendoorwa Funken Corps Rutt-Weiß, welche 2010 als neue Abteilung und Bereicherung im Verein integriert wurde. In der nachfolgenden Session 2009/10 war man leider genötigt, die Foosicht ohne ein großes Prinzenpaar zu feiern.

    Am 16. März 2011 verstarb im Alter von 76 Jahren unser Ehrenpräsident Karl Mörsdorf. Mit ihm verlor die KG UHU sowie das örtliche Vereinsleben eine engagierte Persönlichkeit.

    In der kurz zuvor zu Ende gegangenen Session wurden auch wieder einige UHU-Akteure durch den RKK geehrt. Carlo Hauer freute sich über die Medaille in Gold; Klaus Bohr und Marita Schaupp in Silber, sowie Margit Monzel, Brigitte Ries und Dorothee Lichtenthal in Bronze.

     

    In der Jahreshauptversammlung am 25.05.2011 wurde die seit 2002 amtierende Präsidentin Ingrid Jubelius zum 3. Mal wieder gewählt und ist somit die am längsten „regierende“ Vorsitzende in der nun fast 60-jährigen UHU-Geschichte. In der Session 2012/13 fand sich kein Kinderprinz, sodass Jil I. (Baumann) als Kinderprinzessin mit ihren „Hofdamen“ Lena (Bürling) und Lene (Molitor) durch den beliebten Bollendorfer Kinderkarneval führten. Am Samstag, 09. November 2013 wird nun unter dem neuen Motto

    60 Joahr get den UHU well Gas, kommt mat op en schinn Weltraas! im Vereinslokal Hotel Hauer in die nächste tolle Session gestartet.

     

    Damit auch künftig unser munterer Vogel „UHU“ mit kräftigem Flügelschlag über dem schönen Sauertal kreist, sind alle „Foosboken“ aufgerufen, sich weiterhin mit gleicher Begeisterung für unsere Bollendorfer „Foosicht“ einzusetzen.

     

    Bollonia „Hei Loo“

    (Paul Colljung / Reiner Schmitt / Franz Eul)

     

    Stand: Juli 2013

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